ERNÄHRung

Salz ist ein lebensnotwendiges Mineral. Für unseren Körper ist Salz essentiell. Essentielle Stoffe werden von unserem Körper nicht selbst gebildet, sondern müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Aber das ist natürlich noch nicht alles. Salz ist ein Würzmittel und ebenso ein wichtiger Geschmacksträger. Es sorgt dafür, dass Speisen „salzig“ schmecken und fördert zugleich, dass sich andere Geschmacksrichtungen –zum Beispiel ein süßer Geschmack – vollmundig entfalten können.

„Dreck, Teufel und Apfelstritzel, das darf doch nicht wahr sein!“ Graf Kuno von Bärwaldt fluchte im Rittersaal seiner Burg so laut, dass den Dienern die Ohren klingelten. Graf Kuno war sauer, so richtig sauer, weil die Lauchsuppe ganz furchtbar schmeckte. Dabei war Lauchsuppe, neben einem ordentlichen Schweinebraten, sein Lieblingsgericht. Der Grund, warum die Suppe heute nicht so lecker war: Es fehlte Salz daran. Kunos Koch in der Burgküche hatte zwar beim Kaufmann den letzten kleinen Beutel bekommen, aber den wollte er für das große Festessen aufheben. 

Warum konnte Kunos Koch nicht genug Salz kaufen?, fragst du dich jetzt bestimmt. Schließlich gibt es heute Salz für weniger als einen Euro in jedem Supermarkt. Klar, damals gab es noch keine Supermärkte, aber das war nicht der Grund, warum Salz unglaublich kostbar war. 

Salz – das weiße Gold: Der Begriff stammt aus einer Zeit, in der Salz extrem selten war. Anders als heute war das Mineral in früheren Jahrhunderten ein begehrtes und somit ein teures Handelsgut. Salzstraßen durchzogen das Land. Regionen, in denen Salzvorkommen abgebaut wurden, waren wohlhabend. Heute zeugen davon noch Namen wie Salzkammergut und die vielen nach dem Salz benannten Städte wie Bad Salzuflen, Salzburg oder Bad Reichenhall („hall“ kommt aus dem Keltischen und bedeutet Salz).

Graf Kuno musste tief in seine Goldtruhe greifen, um Salz zu bezahlen. In der Burgküche stand ja kein Kühlschrank und auch keine Tiefkühltruhe, vor vielen hundert Jahren gab es beides noch nicht. Doch Graf Kunos Koch wollte natürlich Fleisch und Fisch länger lagern und haltbar machen. Er verwendete, wie alle Menschen in der Ritterzeit, einen Trick und nutzte Salz, um den Schweinebraten oder die Heringe einzulegen. Dafür gibt es sogar ein eigenes Wort, es heißt „pökeln“. 

Salz bindet beim Pökeln Wasser in den Lebensmitteln. So haben Bakterien und kaum sichtbare Pilze, sogenannte Mikroorganismen, weniger Chancen sich zu vermehren – die Lebensmittel bleiben länger haltbar.

Eigentlich ganz schön schlau. Aber weil das alle machten und nicht nur Graf Kunos Burgkoch, war Salz besonders wertvoll. Den Trick mit dem Haltbarmachen wussten sogar schon die alten Ägypter zu der Zeit, als die Pyramiden gebaut wurden. Und du kennst ihn jetzt auch…

In der Bäckerei sorgt Salz dafür, dass der Teig deines Frühstücksbrötchens schön locker bleibt. In einer Fleischerei, bei der Herstellung von Wurst, pökelt man übrigens auch heute noch. Bei der Käseherstellung ist Salz ebenfalls wichtig, da damit die Arbeit von Käsebakterien gesteuert wird. 

„So wichtig wie das Salz in der Suppe“ – bestimmt hast du den Satz schon mal von einem Erwachsenen gehört. Salz ist eben mehr als nur die Würze in Graf Kunos Lauchsuppe.